Bills Sicht…
Das war ja mal wieder so typisch für Tom. Gerade wo es lustig wurde, da musste er mir dazwischen funken. „ Tom? Was sollte das gerade? Ich war nicht fertig und du machst das andauernd. Ich wollte ihn erschießen.“ Tom guckt mich genervt an. „ Jetzt bleib aber mal locker. Der Kerl hat genervt und außerdem will ich so schnell wie möglich nach Hause.“
Ich sage nichts mehr dazu stattdessen durchkämen wir schweigend das Gebiet. Mit Sicherheit leben noch ein paar von Klaus Leuten.
Wir suchen eine halbe Stunde lang alles ab, aber so wie es aussieht sind sie alle tot, oder abgehauen. Mir soll’s recht sein, wenn die sich nochmal hier hin wagen sind die dran. Da fackle ich nicht lange und Tom auch nicht. Nun machen wir uns auf den Weg nach Hause. Dort können wir Dad von unserem Erfolg berichten. „ Dad? Der Pancho-Clan ist besiegt und Klaus ist tot.
Jetzt kannst du deine Geschäfte in Ruhe weiterführen und dich sogar bis zum Westufer weiterarbeiten.“
Voller Stolz erzählen wir ihm davon und er schaut uns mit nicht weniger Stolz an. „ Ich bin so stolz auf euch. Ihr habt mal wieder gezeigt, dass ich eigentlich sofort abtreten könnte. Sorgen um meine Geschäfte müsste ich mir, mit euch an der Spitze keine machen. Ihr seid einfach die besten der Besten.“ „ Ja mag sein, aber wir wollen hoffen das du noch sehr lange der Boss sein kannst. Wir arbeiten auch gerne für dich.“ Dad lächelt nur und schweigt. Stattdessen kommt jetzt das Mittagessen und wir setzen uns an den Tisch.
„ Sag mal Tom, was ist jetzt eigentlich mit dir und der kleinen Raver? Ist sie dein Typ?“ Grinsend schauen Dad und ich meinen Zwilling an. „ Aus uns wird nichts werden Dad. Sie ist mir zu brav, da stehe ich gar nicht drauf. Ich warte lieber auf eine richtige Rebellin. Davon gibt es schließlich einige.“ „ So wie Lucy?“ Tom antwortet nicht darauf, sondern schaut mich nur böse an. Das ist mein Signal, dass ich die Klappe halten soll. Will ja schließlich keinen Ärger. Also essen wir still zu ende und dann geht jeder seiner Arbeit nach. Nach mir schreit schon das Büro.
2 Tage später…
Heute ist unser erster Tag auf einer öffentlichen Schule. Die letzten Jahre bekamen wir Privatunterricht oder waren auf einem Internat. Nun hat Dad beschlossen, dass wir auf eine gewöhnliche Schule gehen sollen. Gustav und Georg gehen auf die gleiche Schule, deshalb haben wir zugestimmt.
Mit wachsamen Blick stehen Tom und ich vor der Klasse und betrachten alle ganz genau. Nicht das hier noch irgendwelche Feinde sind. Mein Blick bleibt an einem blonden, sehr attraktiven Mädchen hängen. Sie muss auch Mitglied eines Clans sein. Sie strahlt diese berühmte Kälte aus, die in der Mafia bekannt ist.
„ Liebe Klasse, bitte begrüßt Bill und Tom Kaulitz. Die Beiden sind vor kurzem von einem sehr langen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Normalerweise besuchten die Beiden immer nur Internate und Privatschulen. Doch nun hat ihr Vater entschieden, dass sie eine normale Schule besuchen. Seid bitte alle nett zu ihnen. Ihr könnt euch da auf die freien Plätze neben Anastasia setzen.“ Besagte Anastasia und ein Junge, direkt hinter ihr, sind beim nennen unseres Namens zusammengezuckt und haben die Augen aufgerissen.
Ich sollte mal herausfinden wer die sind. Anastasia ist übrigens das Mädchen, welches mir eben schon aufgefallen ist.
Kaum sitze ich neben ihr versuche ich sie leise in ein Gespräch zu verwickeln.
„ Hallo Schönheit, wie geht’s denn so?“ Sie schaut mich nur unsicher an, antwortet aber nicht. Plötzlich vibriert mein Handy und als ich drauf schaue, sehe ich das es eine SMS von Gustav ist.
Ich öffne sie und sofort reiße ich die Augen auf.
EY ALTER, DAS IST ANASTASIA SILVER, DIE DU DA GERADE ANBAGGERST!!!
Anastasia Silver also? Na das hätte ich mir denken können. Das südländische sticht förmlich heraus.
Trotzdem fasse ich es noch nicht wirklich, dass ich jetzt mit Anastasia Silver in einer Klasse gehe.
In der Pause stehen Tom, Gustav, Georg und ich zusammen auf dem Schulhof. Tom weiß noch nichts von Anastasia. „ Sag mal Bruder, diese Anastasia ist die nicht dein Typ?“ Frech grinst er mich an. Ich erwidere sein Grinsen.
„ Da hast du recht, wenn sie nicht gerade die Tochter von Fabio Silver wäre, dann wäre sie echt heiß.“
Genau wie ich vorhin im Unterricht, reißt nun auch Tom die Augen auf. „ Das ist nicht dein Ernst oder? Wie kann diese Hammer Braut die Tochter von diesem Versager sein?“ Ich zucke nur mit den Schultern und sofort ist das Gespräch beendet. Alleine schon weil der Direktor direkt auf uns zukommt. „ Bill, Tom? Ich muss euch in mein Büro bitten. Folgt mir bitte.“ Verwirrt schauen wir uns an. Haben wir was angestellt? Bestimmt nicht, also was will er an unserem ersten Schultag, noch vor der dritten Stunde von uns?
Still folgen wir ihm und wenn ich Tom so anschaue, dann hat er auch keine Ahnung was los ist.
Im Büro vom Direktor angekommen, setzten wir uns hin und warten. „ Also Jungs, ich habe euch hergebeten, weil ich euch eine schreckliche Nachricht mitzuteilen habe. Vor ein paar Minuten bekamen wir einen Anruf aus dem Krankenhaus. Euer Vater ist in eine Schießerei geraten, er verstarb noch am Tatort.“ BITTE WAS???? Nein das kann nicht sein. Vater kann nicht tot sein. Sofort schaue ich auf mein Handy und sehe, dass ich 11 verpasste Anrufe und eine SMS von Andy habe.
„ Euer Vater ist tot, Fabio Silver hat es getan.“
Es ist also wahr? Nein verdammt!!! Der Behandelnde Arzt eures Vaters, Andreas K. hat persönlich angerufen. Er…“ Ich höre dem Direktor gar nicht mehr zu, sondern zeige Tom die SMS und wir schauen uns wütend und fassungslos an. Wie konnte das nur passieren? Dad war immer so vorsichtig und Fabio hatte nie auch nur den Hauch einer Chance gegen ihn.
Das muss ein mieser Hinterhalt gewesen sein und ich weiß auch schon wer geholfen hat. FABRIZIO!!! Diese miese Ratte hatte für heute Morgen ein Treffen mit Dad ausgemacht. Wenn diese Kröte noch lebt, dann werde ich ihm persönlich die Kugel durch den Kopf jagen.
Sofort stehen Tom und ich auf und verlassen das Büro. Unser Weg führt uns zurück zu Gustav und Georg. Während des gesamten Weges sprechen wir kein Wort. Erst als Georg uns anspricht, finden wir unsere Sprache wieder.
„ Was wollte der Direktor von euch?“ „ Dad ist tot. Silver hat ihn erschossen!“ Mehr bringe ich nicht heraus, denn ich merke wie meine Stimme zittert und ich darf keine Schwäche Zeigen. Tom geht es wohl nicht anders, trotzdem findet er als erster seine Sprache wieder.
„ Dafür wird er bezahlen. Wir werden ihn fertig machen. Jetzt wo Dad tot ist, sind wir die Chefs und das hat Silver nicht umsonst gemacht.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen